Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr – Countdown!

Countdown – 3

Countdown. Motivation zum Durchhalten – den Workout durchziehen, die letzten Arbeitstage bis zum Urlaub überstehen.

Countdown. Warten auf den Start – dem Neuen entgegenfiebern, banges Hoffen, ob das Projekt nach mühsamen Investitionen gelingt.

Der Countdown zählt auf ein Ende zu und gibt gleichzeitig der ungeduldigen Hoffnung auf das Neue einen Rahmen. Er schaut nicht zurück auf das, was war, sondern blickt voraus auf das, was kommt – eine neue Zeit. Das Aufatmen nach der Anspannung. Das Abenteuer, vorzustossen in neue Welten.

Auch für das Kirchenjahr beginnt nun der Countdown. Ich stelle mir die Form einer Sanduhr vor. Die Sonntage ticken herunter bis zum Nullpunkt. Und von dort wieder herauf. Eine Zeit gespannter Erwartung. Altes vergeht, doch es verschwindet nicht im Nichts. Aus dem Ende wächst übergangslos ein neuer Anfang.

Der Countdown des Kirchenjahrs blickt nicht voraus auf einen Aufbruch, sondern auf eine Ankunft. Nicht wir stoßen vor in neue Welten – die neue Welt kommt zu uns. Nicht wir erarbeiten das Neue im Schweiße unseres Angesichts – das Neue bricht ganz ohne unser Zutun unaufhaltsam ein, ja, es ist schon längst da und kommt zugleich immer wieder neu. Es trägt den Keim des Friedens in sich, der sich überall dort beständig entfaltet, wo er bereitwilligen Boden findet. Hier stößt keine Rakete hinauf in den Himmel und unendliche Weiten; hier kommt der Sohn Gottes hinab in die Schöpfung und bewirkt ihre Befreiung vom dem gewaltsamen Ende eines unbarmherzigen Countdown zum Tode.

Noch ist die Befreiung nur in vereinzelten Zeichen sichtbar und Vieles geschieht im Verborgenen. Die Zeit geht jedoch zu auf den letzten Countdown, an dessen Ende der Sohn Gottes endgültig wiederkehren wird. Dann wird auch alles Gute und Treue, das bisher verborgen war, sichtbar werden. Alle, die bisher im Verborgenen Frieden stifteten und sich nach der Gerechtigkeit verzehrten, werden erleben, wie ihre kühnsten Hoffnungen Wirklichkeit werden – wenn Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet werden und jeder unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum in Frieden leben wird.

3 – 2 – 1 – seins! Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Lukas 17, 20-30; Matthäus 5,9; Römer 18-25; Micha 4,1-7

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